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Für Verdienste um die bayerische Lebensart


Staatsminister Markus Söder übergibt Heimatpreis Niederbayern an Theater Nikola

Heimatpreis Weisser Löwe

 

 

Von Stefanie Platzek

staatsminister Markus Söder hat am Montag Abend in dem Redoute-Veranstaltungssälen in Passau den Heimatpreis Niederbayern an sechs Einrichtungen aus dem Regierungsbezirk verliehen, die sich um die bayerische Lebensart verdient gemacht haben (wir berichteten). Einer der Preisträger war das Theater Nikola, das seit 1975 Laientheater auf hohem Niveau biete, so Söder in seiner Laudatio.

"Heimat" war das Schlagwort, unter dem die gesamte Veranstaltung stand. Neben der Auszeichnung verdienter Einrichtungen diskutierte eine illustre Gesprächsrunde bestehend aus Staatsminister Helmut Brunner, TV-Köchin Claudia Fenzel, der Volksmusikpflegerin der Stadt Passau Kathrin Gruber, Bezirkstagspräsiden Dr. Olaf Heinrich und Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder über die Frage "was ist Heimat?". Eine klare Antwort konnte die Runde, souverän moderiert von Söder selbst, nicht liefern. Auch angesichts dessen, dass sich die einzelnen Bezirke schon untereinander in Mentalität und Eigenheiten stark unterscheiden. Man näherte sich dem Thema schließlich über kulinarische, topographische, kulturelle und soziale Aspekte. Diese bildeten, so Seefelder, eine Schnittmenge für den Begriff Heimat und wie ihn jeder für sich definiere. Oder wie Brunner es ausdrückte: "Heimat ist da, wo ich verstehe und verstanden werde."

Bayern als Synonym für Heimat

In seiner Festrede stimmte der Heimatminister das Hohelied auf Bayern an. Bayern, so Söder, sei mit seiner Natur, seiner Kultur und seinen Traditionen auf der ganzen Welt berühmt und schon fast zu einem Synonym für Heimat geworden. Das Wohlfühlland Bayern zeichne sich durch seine hohe Lebensqualität aus. Durch Stabilität
bei den Finanzen, hohe Kaufkraft und niedrige Arbeitslosenquote würden den Menschen dort beste Rahmenbedingungen geboten. Allerdings müsse man sich einer Herausforderung stellen, und zwar der Entwicklungsgeschwindigkeit des Landes. Die Metropolen erlebten eine extreme Dynamik. "Fast schon zu viel", wie Söder anmerkte. Denn mancherorts sei es kaum noch möglich, Wohneigentum zu erwerben und auch öko1ogische und infrastrukturelle Fragen stellten sich. Andererseits bleibe der ländliche Raum zurück. Man wolle nicht wie manche andere Bundesländer den ländlichen Raum "wie unter einer Käseglocke bewahren". Denn im ländlichen Raum wurzele die kulturelle Seele Bayerns. Deshalb sei es die Aufgabe des Heimatministeriums, dafür zu sorgen, dass die Menschen in ihrer Heimat leben, wohnen und arbeiten können.
Was den ländlichen Raum stark mache, sei der Zusammenhalt und das Miteinander der Menschen.
"Den emotionalen Schub, wenn man die Grenze zu Bayern übertritt, den gibt fast nur bei uns", so Söder.
In Bayern sei das Brauchtum ebenso fester Bestandteil des einzigartigen Lebensgefühls. "Heute ehren wir Menschen, die sich in Niederbayern um unsere Lebensart verdient gemacht haben. Sie setzen sich mit Verantwortungsbewusstsein, Leidenschaft und Kreativität für den Erhalt unserer Traditionen ein und sorgen dafür, dass diese an zukünftige Generationen weitergegeben werden", sagte Söder. ·
In Bayern verbinde man Weltoffenheit, Fortschritt und Traditionsliebe miteinander. "Die Preisträger
stehen dafür, dass Brauchtumspflege auch im Zeitalter der Digitalisierung Teil des modernen Lebensgefühls
ist", sagte Söder. Die Attraktivität der bayerischen Heimat für die Bewohner in allen Landesteilen zu erhalten und zu stärken, sei die zentrale Aufgabe für das bundesweit einzigartige Heimatministerium.
Das. Theater Nikola erhielt den Preis "in Anerkennung für herausragende Verdienste um die bayerische Heimat und für Erhaltung, Pflege und Förderung des bayerischen Brauchtums", wie es in der Urkunde heißt.
Im Spielort, dem Pfarrzentrum St. Niko1a, finden .heateraufführungen mit klassischem Schauspiel sowie mit zeitgenössischen Stücken, Komödien, Kriminalstücke,·Mundart und christlicher Literatur statt. Zudem nimmt das Theater an der Landshuter Hochzeit und dem Altstadtfest teil. Es leiste damit einen wertvollen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt Landshut und zur Heimat Niederbayern, so Söder.
Geradezu fassungslos, aber hoch erfreut sei man gewesen, als man von der Nominierung erfahren habe, sagte Reinhart Hoffrnann, Vorsitzender des Theaters Nikola. Alle Mitglieder steckten immens viel Herzblut, Zeit und Arbteit in die Stücke. Der Kontakt zum Publikum sei ihr Leben. Hoffmann weiter: "Wir sind sehr dankbar für den Preis und die damit verbundene Würdigung unserer Arbeit."